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AutorenbildDiana & Rico Stämpfli

Beziehungstipp für Paare: Mach mich glücklich!

Aktualisiert: 20. Apr.



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Blog-Beitrag:

Auch wenn dieser Satz vordergründig harmlos und nachvollziehbar erscheint, birgt er eine unschöne Wahrheit. Menschlich betrachtet sichert er unser Überleben, denn wenn vor allem Mama unsere Bedürfnisse nicht erkannt hätte und für diese eingestanden wäre, hätten wir nicht lange überlebt. So weit so gut. Diese (Ver-) Bindung zu Mama, sprich zur Aussenwelt, ist so tief in uns verankert, dass sie selten ein Update (Aktualisierung) erfährt. Und genau hier beginnt die Geschichte zu bröckeln...


Mit diesem (Überlebens-) Muster beginnen wir eine Partnerschaft und sind der festen Überzeugung, dass uns dies erfüllt und glücklich macht. Doch leider rebelliert irgendwann mein Gegenüber und die anfänglich so harmonische Beziehung gerät in Schieflage. Völlig unverständlich häufen sich Konflikte und mein Gegenüber distanziert sich immer mehr. Und je mehr wir auf diese (Ver-) Bindung pochen und sie beginnen überzubetonen, desto weiter weg bewegt sich mein Partner/meine Partnerin. Doch weshalb eigentlich?


Wir Menschen sind sehr empfindlich auf unausgesprochene Erwartungen und Aufforderungen. Wenn wir spüren, dass jemand etwas von uns will und ein dementsprechend forderndes Verhalten zeigt, gehen wir meist unbewusst in einen Widerstand. Wir fühlen uns eingeschränkt und in unserer Wahlfreiheit beschnitten. Deshalb "muss" ich auf Distanz gehen, um mir meine Freiheit wahren zu können. Leider schafft nun Nähe nicht Glück und Bindung, sondern eher Frust und Distanz. Die menschliche Überbetonung der (Ver-) Bindung in Partnerschaften führt also häufig zu einer Verantwortungsabgabe an das Gegenüber. "Mach mich glücklich!", lautet dann die Devise.


Wir suchen ständig nach dem Glück im Aussen und vergessen dabei, dass wir uns somit emotional abhängig machen. Wenn sich mein Partner/meine Partnerin so und so verhält, mir genügend Liebe und Nähe schenkt, wenn er pünktlich nach Hause kommt, wenn sie mein berufliches Engagement würdigt, bin ich zufrieden und glücklich. Und wenn nicht? Dann bin ich enttäuscht, missmutig und unglücklich. Die gelernte Kontrolle der Aussenwelt scheint auf Dauer nicht zu funktionieren und mündet in eine ungewollte Abhängigkeit, wie wir sie aus der Mama-Kind-Beziehung kennen. Und an dieser Stelle benötigt die Beziehung (oder besser gesagt mein Beziehungsmuster) ein Update. Stimmt dieses Muster noch für mich? Gelingt mir die Beeinflussung der Aussenwelt, damit ich mich in der Innenwelt wohl und geborgen fühle? Möchte ich in einer Beziehung leben, in der ich mich von meinem Gegenüber so stark beeinflussen lasse?


Und nur das wir uns nicht falsch verstehen: Geborgenheit, Nähe und Zuwendung sind unerlässliche Bestandteile in einer Beziehung. Sie stellen aber nur eine Seite der Beziehungsmedaille dar! Die andere Seite basiert auf Selbstbezug, Eigenverantwortung, innerer Autonomie und Unabhängigkeit.


Sobald ich den Aussenbezug lockere und die Verantwortung für meine Innenwelt wieder zu mir nehme, lösen sich die Erwartungen an mein Gegenüber zusehends auf. Die "Arbeit" an meiner Innenwelt und der entsprechenden eigenständigen Selbstfürsorge bewirken eine unausweichliche Veränderung im Aussen, sprich in der Partnerschaft. Plötzlich entsteht Nähe, wo vorher Distanz war und wo vorher emotionale Abhängigkeit war, ist nun Freiheit und eine reifere Verbundenheit spürbar.


Der Beziehungstipp für Paare lautet deshalb: Innenwelt verändert Aussenwelt.


Auch wenn wir dies aus den verschiedenen Lehren bereits etliche Male gehört haben (Veränderung geschieht von innen nach aussen), haben wir nun die Chance, es allmählich verstehen zu lernen.


Herzlichst Rico





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